Erinnerungen und Kontinuitäten. Heute jährt sich die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 und der 10. Brandanschlag auf das Anton-Schmaus-Haus der Falken Neukölln.
Gemeinsam mit den DGB KV Neukölln, der Fritz-Karsen-Schule, den Falken Neukölln und der Anwohner*inneninitiative Hufeisen gegen Rechts wurde zu einer Gedenkzeremonie an dem Stolpersterstein von Carl Baum mit musikalischer Begleitung von Isabel Neuenfeldt erinnert.
Über 100 Menschen folgten der Einladung. Anschließend wurde der Film „Stadt ohne Juden“ gezeigt und auf dem Podium diskutiert. Danke an Michael Jänecke von der IG-Metall für die inhaltliche Begleitung des Podiums mit Gabi Elverich, Cathi Heideklang und Björn Herz.
Wir, der DGB Kreisverband Neukölln, Die Falken Neukölln und die Initiative Hufeisen GEGEN Rechts laden ein zum Gedenk- und Aufbruchsabend ein.
Am 9. November 1938 zerschlugen in der Hufeisensiedlung SA-Männer die Einrichtung des Konfektionsgeschäfts von Carl Baum und verprügelten den jüdischen Eigentümer und seine Frau vor den Augen ihrer Nachbarn. Am 30. September 2021 bewarfen in einem Berliner Stadion einheimische Zuschauer jüdische Besucher mit brennenden Zigaretten, Biergläsern und setzen unter „Sieg Heil“-Rufen eine israelische Fahne in Brand.
Wir sagen nicht, dass das Berlin von 1938 das Berlin von 2021 ist.
Aber es gibt Spuren, die sich aus dieser Zeit bis in die heutige Zeit ziehen. Immer noch ist jüdisches Leben in unserer Stadt bedroht, grassieren rassistische Ausgrenzung und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden.
Die nationalsozialistischen Verbrechen geschahen nicht plötzlich, nicht überraschend. Der Antisemitismus hat eine lange Geschichte. Auch in der demokratisch verfassten Weimarer Zeit gab es Ausschreitungen und Übergriffe gegen Jüdinnen und Juden. Nahtlos konnte der Nationalsozialismus an diese Einstellungen anknüpfen.
Daran wollen wir uns mit Ihnen/Euch gemeinsam erinnern und fragen:
Wir laden am Dienstag, dem 9. November 21, zu einem Gedenk- und Aufbruchabend ein:
17.30 Uhr Gedenken an die Reichspogromnacht
vor dem ehemaligen Geschäft
von Carl Baum, Fritz-Reuter-Allee 50, 12359 Berlin,
musikalische Begleitung: Isabel Neuenfeldt
18.30 Uhr Aula der Fritz-Karsen-Schule, Onkel-Bräsig-Str. 76, 12359 Berlin,
Vorführung des Films „Die Stadt ohne Juden“ aus dem Jahr 1924
mit anschließender Podiumsdiskussion unter Beteiligung
einer Lehrerin der Fritz-Karsen- Schule,
einem Mitglied der SJD-Die Falken
und einem Vertreter des Sportvereins Makkabi Berlin
unter der Moderation der Historikerin und Bildungsreferentin Chaja Böbel.
(Besuch nur unter Beachtung der 3-G-Regel möglich.)
Im Anschluss besteht die Möglichkeit sich in kleinen Gruppen in der Aula bei Getränken, Kräckern und Keksen auszutauschen.
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